Musterfindung
beim Enneagramm
Für Enneagramm-Fortgeschrittene
In "falschen Schuhen"
unterwegs?
Niemand ist ein reines Muster, doch jeder hat genau
ein Hauptmuster, was er lebenslänglich behält.
(Dieses Postulat bedarf noch der gründlicheren Validierung,
denn aufgepfropfte oder überlagernde Energien
von einem anderen Muster, z. B. durch erziehungsbedingte
Glaubenssätze gibt es durchaus und nicht zu selten.)
Da man neben seinem dominanten Muster auch noch
Anteile und Potentiale von Entwicklungspunkt, Stresspunkt
und auch von seinen beiden Flügeln hat,
trägt man also Merkmale von fünf Mustern in sich –
das sind über die Hälfte aller Enneagramm-Muster (!).
Das Finden des dominanten Musters kann ein
Eiertanz werden. Ob der Flügel-Salat zur Musterfindung
beiträgt oder eher davon ablenkt,
versucht die Enneagramm-Elite noch herauszufinden.
Musterfindung kann zwei Minuten
bis zwei Jahre dauern (R. Rohr).
Viele sind einige Zeit in „falschen Schuhen“ unterwegs.
Anfangs vergebliche Findung möge einen nicht grämen,
denn das Graben in den Tiefen und Untiefen der
eigenen Seele ist ein fruchtbarer und erbaulicher Vorgang:
Die Faszination der Selbstentdeckung.
Andererseits ist Musterfindung sehr wichtig,
weil man sich wahrscheinlich nur im
stimmigen Muster weiterentwickeln kann.
Im falschen Muster wird die PE verwurschtelt und labyrinthisch.
Im Internet und in über hundert Enneagramm-Büchern
wimmelt es von Tests und erstklassigen „Steckbriefen“
zu den Mustern (A. Pfab, J. Gündel, H, Neidhardt, usw.).
Ein einfacher Enneagramm-Test mit je 15 ja/nein-Fragen
pro Muster kann bei mir kostenfrei angefragt werden.
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ich will hier nur zwei Dinge hinzufügen:
Die 9 Charakterskelette und
die 36 Differentialdiadnosen
(wenn man zwischen zwei Mustern schwankt).
„Charakter-Skelett“
Naranjo gab sich hier besondere Mühe.
Zusammen mit anderer Enneagramm-Literatur
stelle ich pro Muster vier gute und vier
weniger charmante Eigenschaften zusammen.
Letztere sind bewusstseinsferner,
da jeder zur Selbstidealisierung neigt.
Die "Mist"-Eigenschaften sind wirklich
recht pfiffig im Versteckspiel!
Man gehört dem Muster an, von dem man
mehr oder weniger rudimentär das gesamte Skelett
in seinem seelischen Apparat vorfindet.
Muster 8 - das Herausforderer-Skelett
Stärke Machtsucht, Rachsucht
Führung Streitlust, Konfliktfreudigkeit
Gerechtigkeit Schwarz-Weiß-Urteil
Autonomie Impulsivität, Ungeduld
Muster 9 - das Friedliebender-Skelett
Friedfertigkeit Bequemlichk., Unentschlossenh.
Ruhe, Gemütlichkeit Konfliktscheu
Großzügigkeit Selbstvergessenheit
Anpassungsfähigkeit Zerstreubarkeit
Muster 1 - das Perfektionisten-Skelett
Integrität Perfektionismus, Verbissenheit
Disziplin Rechthaberei, Autoritarismus
Kompetenz Tadel-u. Kontrollsucht
Optimierungseifer Leistungswahn, Spaßvermeidung
Muster 2 - das Geber-Skelett
Warmherzigkeit Schmeichelei
Hilfsbereitschaft Helfersyndrom
Empathie Selbstvernachlässigung
Hingabe Krakenarmigkeit
Muster 3 - das Gewinner-Skelett
Erfolg, Effizienz Prestigesucht, Narzissmus
Selbstsicherheit Workoholismus
Begeisterung Täuschung, Trickserei
Kompetenz Konkurrieren
Muster 4 - Romantiker-Skelett
Gefühlstiefe Melancholie
Empathie Launigkeit
Originalität Überempfindlichkeit
Kreativität Arroganz, Konkurrieren
Muster 5 - das Beobachter-Skelett
Wissen Eigenbrötlerei, Rückzug
Urteilskraft Handlungsarmut
Objektivität Sozial-Geiz
Konzentration Leere, Negativismus
Muster 6 - das Loyale-Skelett
Geselligkeit Misstrauen, Verlustangst
Gefährtenschaft Zwiespältigkeit, Schuldgefühle
Treue, Zuverlässigkeit Autoritäts-Ambivalenz
kp: Offensivität, Rebellion Pessimismus, Sorgen
Muster 7 - das Genießer-Skelett
Lebensfreude Hedonismus, Leidflüchter
Optimismus Hyperaktivität
Phantasie Narzissmus
Vielseitigkeit Unzuverlässigkeit
Trotzdem verbleibt sehr oft ein zweiter Favorit!
Dann kommt die Kunst der Unterscheidung dieser zwei Muster.
Klassische Lookalikes (= Ähnlichkeiten),
die gerne verwechselt werden, sind z. B.:
8,6-kontraphobisch: zwei offensive Muster.
1,3,7,8: vier aktive, energievolle Power-Typen.
5,9: zwei zurückhaltende Muster.
1,6: zwei moralisch anspruchsvolle Typen.
2,9: zwei besonders freundliche Muster.
„Differential-Diagnosen“
Wenn sie also zwischen
zwei Mustern schwanken!
Wer Mathematik mag, errechnet bei neun Mustern
36 „Differential-Diagnosen“.
Am subtilsten und systematischsten fand ich
die Ausführungen einer ausgewiesenen Kennerin
des Enneagramms aus Amerika:
Ginger Lapid-Bogda (= GLB) .
Alle 36 Paarungen, aufsteigend sortiert,
unterscheidet sie in ihrem Buch
„The art of typing“ (ISBN: 9780996344777)
auf je einer Doppelseite in drei Nuancen.
Ich übersetzte, vereinfachte und modifizierte
den englischen Urtext und füge ihn den
herkömmlichen Lookalike-Ausführungen an.
Die erste Zeile ist eine plakative Simplifizierung,
aber dafür schön kurz.
Der englische Urtext von Ginger ist feiner als meiner:
Wer gut Englisch kann und Zeit hat,
dem sei der Urtext empfohlen.
Da die Musterfindung wichtig und schwierig ist,
verdient sie besondere Aufmerksamkeit.
Die Lookalikes zählen zu den anspruchsvolleren
Dingen des Enneagramms und sind daher als eine
Spezialität der Enneagramm-Trainer anzusehen.
1
◙ 1-2: 1 Prinzipien-orientiert 2 Menschen-orientiert.
Wegen Flügel-Situation sind Verwechslungen möglich.
1 ist meist korrekt-höflich, 2 eher freundlich-hilfsbereit.
1 zeigt konstantes Verhalten.
2 zeigt anderen unterschiedliche Seiten ihres Charakters,
um sich besser anzudienen.
GLB A: Detail-Orientierung:
1 bringt gerne Ordnung in eine Sache,
2 bringt lieber Unterstützung für einen Menschen.
GLB B: Triadenenergie bei Entscheidung: 1er-Entscheidungen sind
bauchig-kopfig. 2er-Entscheidungen kommen aus dem Herz.
GLB C: Focus innen oder außen? 1 ist eher innenorientiert:
1 fragt sich: Wie ist es richtig?
2 ist eher außenorientiert: 2 fragt: Sind die Betroffenen einverstanden?
◙ 1-3: 1 Idealismus, 3 Image.
1 korrekt, 3 cool.
Beide sind effiziente Organisationstalente, beide achten auf höfliche
Umgangsformen. Beide wollen kompetent sein und so wahrgenommen werden.
Beide planen strukturiert und beide mögen To-Do-Listen, aber die 1er-Liste
ist detailreicher. Beide haben keine wirklich warmherzige Emotionalität:
Der 1 ist das Prinzip wichtiger und der 3 ist die Projektabwicklung
wichtiger als der konkrete Mensch.
Unterschiede: 1er sind Idealisten, die Integrität anstreben,
während 3er Image und Erfolg suchen.
In der energetischen Ausstrahlung ist 1 korrekt und latent „grollig“-bedrückt, 3 cool.
GLB A: Korrekt oder effektiv? 1: Es muss richtig sein. 3: Es muss effektiv sein.
GLB B: Qualität: 1: Es muss in sich selber korrekt sein,
auch wenn es niemand bemerkt. 3: Es muss flott zum tollen Ergebnis kommen.
GLB C: Regeln: 1er haben Hunderte von Regeln.
3er-Regeln sind auf die konkrete Rolle bezogen.
◙ 1-4: 1 korrekt, 4 emotional.
1 und 4 sind durch eine Linie verbunden: Wenn 1er in großen Stress geraten,
zeigen sie depressive Selbstzweifel und qualvolle Selbstverachtung und
ähneln sehr einer schlecht gelaunten 4. Eine gut entwickelte 4 hat ihre Dramen
durch Struktur und Ordnung entschärft und zeigt damit 1er-Eigenschaften.
Beide können starke Nervensägen sein:
1er, weil sie zu kritisch sind, 4er weil sie zu empfindlich sind.
Subtypen: Die soziale 4 wird auch „kritischer Kommentator“ genannt und kann
damit einer moralistischen 1 ähneln. Beide kritisieren gern, aber nur 1er sind dabei
besonders beharrlich und besserwisserisch.
GLB A: Ästhetik: 1: Makellos möge es sein. 4: Ausdrucksstark möge es sein.
GLB B: Struktur und Regeln: 1: viele klare Regeln. 4: nicht zu viele Regeln,
da sie Kreativität, Originalität und Expressivität strangulieren.
GLB C: Entscheidungsfindung: 1 mit Bauch und Kopf. 4: mit Herz.
◙ 1-5: 1 Schulmeister, 5 Wissenschaftler.
Beide sind kompetent und sachorientiert. Aber nur 1 will richtig Erkanntes
mit Nachdruck durchsetzen, während der 5 die Stimmigkeit der Theorie
meist genügt. (GLB: Die Kompetenztriade wird von 1, 3 und 5 gebildet.
Die Kompetenz-Kriterien dieser drei Muster sind unterschiedlich:
1: Richtigkeit, 3: vorzeigbare Ergebnisse. 5: Wissen.)
GLB A: Zeit und Energie-Einsatz: 1 hält Überstunden für erforderlich,
auch wenn es nervt. 5 ist geizig mit Zeit und Energie.
GLB B: Selbstkontrolle oder Selbstzurückhaltung: 1 kontrolliert sich selbst,
aber man sieht es an der Körpersprache. 5 zeigt Selbstzurückhaltung:
Mimik, Gestik und Habitus sind sehr sparsam.
GLB C: Handeln oder denken: 1 schreitet flott zur Tat (Bauch).
5 bleibt lange im Denken hängen, da sie erst alle relevanten
Informationen auswerten möchte.
◙ 1-6: 1 Innenmoral, 6 Außenmoral.
Beide bemühen sich um Gerechtigkeit und unterwerfen sich den Anforderungen
des Über-Ichs: 1 hat Werte und Ideale, 6 hat Normen und Autoritäten.
1 hat strenge Innenmoral: Es muss allgemein gut und richtig sein.
(Der hammerharte innere Kritiker verlangt es).
6 hat eine strenge Außenmoral: Es muss regelkonform sein:
Was sollen bloß die Leute sagen? Beide sind besorgt, ängstlich und zögerlich:
1 aus Furcht vor Fehlern, 6 aus Selbstzweifel und aus Angst,
die Loyalität zu verletzen.
Beide können sehr autoritär, bissig und rigoros werden,
wenn Werte und Normen verletzt werden: 1 unnachgiebig und besserwisserisch.
6 autoritätsambivalent: Sie schwankt dann zwischen unterwürfiger Abhängigkeit
und rebellischem Trotz. Subtyp-Spezifisches:
Die selbsterhaltende 1 („Besorgnis“) ähnelt der 6.
GLB A: Planung: 1 bauch-gesteuert: Dort sind die Über-Ich-Introjekte
fest internalisiert.
Erst danach geschieht gründliches Durchdenken der Details.
6 plant im Kopf: Sehr komplex und durch Ängstlichkeit getriggert.
GLB B: Reaktion auf schief Gelaufenes: 1 macht sich bittere Selbstvorwürfe
(„self-recrimination“) und beschuldigt andere. 6 hat einen externen Fokus:
Ängstliche Nervosität und Furcht vor Norm- und Pflichtverletzung.
GLB C: Der richtige Weg: 1 glaubt, dass es nur einen richtigen Weg gibt.
6 sieht viele Wege mit jeweils spezifischen Gefährdungen.
◙ 1-7: 1 Kontrolletti, 7 Spontifex maximus. Verwechslung selten.
Im allgemeinen überwiegt bei 1 Selbst- und Fremdkritik ihren Optimismus,
d. h.: Im Gesicht der 1 steht mehr Anspannung als Leichtigkeit.
Dennoch: Wie herrlich, wenn eine entwickelte 1 mit einer 7 verwechselt wird!
1 und 7 sind ja über eine Linie verbunden: 1 kann humorvoll werden
und 7 kann Disziplin erringen (kollateral auch Nörgelei).
Verabredungen gelingen mit 1 perfekt, bei 7 kommt manchmal (oder oft?)
etwas dazwischen.
GLB A: Wie arbeitet der Kopf? 1 ist strukturiert, logisch, organisiert.
Bei 7 sprudeln die Ideen und alles ist locker verbunden.
GLB B: Kontrolle oder Spontanität? 1 ist sehr selbstkontrolliert,
7 sucht maximale Freiheit.
GLB C: Details und ihr Timing: 1 ist sehr pünktlich und 1 weiß,
dass der Teufel im Detail steckt.
Einer 7 ist die Idee wichtiger als die Details.
Auch das Timing ist ihr nicht so wichtig.
◙ 1-8: 1 schuldig, 8 unschuldig.
Beide sind „Druckausüber“: Sie treten für das richtig Empfundene ein,
dabei ist 1 eher rechthaberisch, die 8 eher kämpferisch.
Das Gewissen ist bei beiden Mustern sehr unterschiedlich:
1 hat ein hochsensibles bis skrupulöses Gewissen, beim 8er-Gewissen
(bei jungen Seelen) darf man scherzhaft-frech S. Lec zitieren:
Sein Gewissen war rein, er benutzte es nie.
D. R. Riso behauptet etwas heftig: Einer 8 gehen Schuldgefühle „fast völlig ab“.
8 fühlt sich zwar angesprochen, wenn Schwache Unrecht erfahren,
aber ihr Gerechtigkeitssinn enthält oft einen Schuss Willkür.
Eine 1, die ihren Zorn spüren gelernt hat, neigt zur Verwechslung mit der 8,
von der sie auch gerne ihre Durchsetzungsfähigkeit hätte.
Der soziale Subtyp der 1 ist ein unangepasster Rebell:
Sein Eifer kann einer 8 sehr ähnlich werden.
GLB A: Mikro oder Makromanagement: 1 liebt Details, fühlt sich
für alles verantwortlich und will alles kontrollieren.
8 hat den großen Überblick und delegiert Details.
GLB B: Ausdruck von Wut: 1 bleibt kontrolliert und höflich,
auch wenn er innerlich kocht.8 lässt die Wut völlig unbekümmert heraus.
GLB C: Kontrolle ausüben: 1 kontrolliert sich selbst und alle Details,
um Fehler zu vermeiden.
8 legt wenig Wert auf Selbstkontrolle und hat das große Ganze im Auge.
◙ 1-9: 1 energiegeladen. 9 gemütlich.
Verwechslungsmöglichkeit durch Flügelsituation. Beide können stur sein,
jedoch in unterschiedlichen Kontexten: 1 meint, das Meiste besser zu wissen.
9 wird stur, wenn sie angetrieben wird.
GLB A: Standpunkt: 1 vertritt ihn deutlich und begründet ihn predigt-artig.
9 verschweigt seinen Standpunkt.
GLB B: Urteilen: 1 beurteilt und verurteilt praktisch jedes Phänomen.
9 ist tolerant und hat Verständnis für fast alles.
GLB C: direkt oder indirekt: 1 spricht Klartext.
9 hält sich gerne im diplomatischen Nebel auf.
2
◙ 2-3: 2 beliebt, 3 bewundert.
Verwechslungsmöglichkeit durch Flügelsituation. Beide wollen angenommen sein.
Erfolgreiche 2 (Macht hinter dem Thron) will um ihrer selbst willen geliebt sein,
3 wegen toller Performance. Pointiert: 2 will Streicheleinheiten, 3 Applaus.
2 schmeichelt eher manipulativ,
3 neigt zum Tricksen und ist bei der Auslegung von Fakten kulant.
GLB A: Gemocht oder bewundert? 2 will beliebt sein, 3 will bewundert sein.
3 möge sich klarmachen, dass Bewunderung die Art ihres Beliebtsein-Wollens ist.
GLB B: Absichten oder konkrete Ziele? 2 hat Absichten,
3 ist meist auf sehr konkrete vorzeigbare Ziele fokussiert.
GLB C: Geduld/Ungeduld im Emotionalen? 2 hat Geduld,
3 vermeidet emotionale Friktionen und kürzt Beziehungs-Gespräche gerne ab.
◙ 2-4: 2: „Liebe mich!“ 4: „Siehe mich!“
Verwechslungs-Klassiker, da beide emotional intensiv und empathisch sind.
Sodann werden sie gern verwechselt, da die 2 der Stresspunkt der 4 ist:
Im Stress kann 4 ein sattes Helfersyndrom bekommen. Beide können ausrasten,
aber nur bei 4 ist ein autoaggressiver Anteil dabei (Selbstmitleid).
2 redet viel von anderen, 4 redet viel von sich. 2 hat täglich Tag der offenen Tür,
4 braucht manchmal Rückzug. 2 sucht offensiv Kontakt,
4 hat einen Schuss Unnahbarkeit. 2 will gebraucht, 4 will gesehen werden.
2 ist relativ umgänglich, 4 ist nicht selten anstrengend.
2 passt sich dem Gegenüber an, 4 ist immer authentisch.
Nur 4 kann Melancholie genießen.
GLB A: Lust und Leid? 2 will helfen, das Leid von anderen fernzuhalten.
4 taucht willig ins Schmerzvolle, denn Tiefgang ist zentral.
Freude ohne Tiefgang ist für 4 keine volle Freude.
GLB B: „liking“-Erwartung: 2 möchte von jedem gemocht werden.
4 hat Zweifel, ob man sie wohl mögen könnte.
GLB C: Wessen Gefühle haben Vorrang?
2 fokussiert sich auf die Gefühle anderer,
4 betreibt zunächst Selbsterforschung,
da ihre Gefühle tief (überschwemmend) und komplex sind.
◙ 2-5: Große Nähe-Distanz-Diskrepanz.
Sie werden selten verwechselt.
GLB A: Üppigkeit/Knappheit: 2 empfindet das Meiste als im Überfluss vorhanden.
5 hält alle Ressourcen für knapp.
GLB B: Empathie: 2 ist hoch emphatisch,
5 ist äußerlich distanziert (innerlich sensibel).
GLB C: emotional oder logisch? 2 vertraut eher dem Gefühl als der Logik.
Sie vermuten viele Logik-Formen. 5 neigt dazu, nur die reine Logik
für objektiv und vertrauenswürdig zu halten.
◙ 2-6: 2: „Liebe mich!“ 6: „Beschütze mich!“
Beide „Einschmeichler“ sind sehr sozial: 2 um beliebt zu sein,
6 um sicher zu sein (Schutz der Gemeinschaft). Beide sind außenorientiert,
sie schauen, was andere machen.
Die selbsterhaltende 2 ist relativ ängstlich und kann daher mit 6 verwechselt werden.
2er-Hilfe ist tendenziell aufdringlich, 6er-Hilfe (phobisch) tendenziell selbstunterwerfend.
GLB A: Helfermotiv? 2 will eher beliebt als sicher sein.
6 sucht Sicherheit in der Gruppe.
GLB B: Sorgen: 2 sorgt sich um Menschen, 6 sorgt sich um alles.
GLB C: Risiken: Für 2 kein zentrales Thema. Für 6 sehr zentrales Thema:
Sie kann sehr viel zu riskanten Phänomenen sagen, da sie sich von vielen Rat holt.
◙ 2-7: 2 Herz für Herz, 7 Herz für Fun.
Beide sind „Feierbiester“, emotional und theatralisch, beide sehr gesellig.
2 um gebraucht zu werden, 7 um Fröhlichkeit zu steigern.
7 ist leichter ablenkbar als 2.
2 fühlt empathisch mit, während 7er-Emotionen oberflächlicher
und kurzlebiger sind, dafür aber extrovertierter verteilt.
Subtyp-Spezifisches: Die soziale 7 ist der aufopferungsvolle „Franz v. Assisi“-Typ
und kann daher mit 2 verwechselt werden.
GLB A: Gefühle lesen: 2 hat Herz-Empathie. 7 überlegt länger
und liest Gefühle mit dem Kopf.
GLB B: Anerkennung: 2 will sie, obwohl sie ihren geheimen Wunsch
auch vor sich selbst nicht wahrhaben möchte.
7 will gerne Anerkennung fürs Aufopfern,
erschleicht sich dabei gerne eigenen Genuss.
GLB C: Focus: 2 kann an einer Sache daran bleiben. 7 hat Mühe, sich länger
auf eine Sache zu fokussieren und sie durchzuziehen.
Es ist sogar painful and highly stressful (GLB).
7 liest z. B. immer mehrere Bücher gleichzeitig.
◙ 2-8: 2 ist brav, 8 hat Biss. 2 mag im Normal-Modus keine Konflikte.
8 fühlt sich bei Auseinandersetzungen dagegen schön lebendig.
8er-Frauen sind kulturell auf 2 getrimmt. Subtyp-Spezifisches:
Der soziale Subtyp der 2 spielt gerne die Macht hinter dem Thron
und kann dann mit einer 8 verwechselt werden.
GLB A: Führung: 2 könnte führen, aber Unterstützung steht im Vordergrund.
8 fühlt sich zum Führen und zur Durchsetzung geboren.
8 kann besser beschützen als unterstützen.
GLB B: Entscheidungsfindung: 2 mit Herz, 8 mit Bauch
und dabei flott und instinktsicher.
GLB C: Wut: 2 kann wütend werden, was ihr dann peinlich ist.
8 kann wütend werden und zwar unbekümmert ohne jede Spur von Pein.
◙ 2-9: 2 ist auf Liebe erpicht, 9 nicht (jedenfalls nicht forciert).
Verwechslungs-Klassiker: Beide spüren, was andere wollen und sind hilfsbereit.
Aber die darauffolgende Erwartung ist unterschiedlich:
2 will Dank und Anerkennung, während 9 sich eher geniert, wenn sie gelobt wird.
2 verschmilzt aktiv, 9 passiv.
2 manipuliert gern die Bedürfnisse der anderen,
9 macht sich Gruppenbedürfnisse zu eigen.
2 wirkt selbstbewusst und extrovertiert, 9 selbstvergessen und introvertiert.
Bei Zurückweisung ist 2 empört, 9 gekränkt.
2 tobt, 9 schmollt. Bei 2 wird das Ego zur Supernova, bei 9 implodiert es.
2 zeigt in ihrer energetischen Ausstrahlung Kontaktlächeln,
9 eher wohlwollende Reserviertheit, Ruhebedürfnis und auch etwas Resignation.
GLB A: Gemocht werden: 2 will am liebsten bei allen beliebt sein.
Das gibt sie aber nur in einer vertrauten Beziehung zu.
9 kann die Frage schlecht beantworten – sie stutzt selbstvergessen.
GLB B: Freunde: 2 hat Freunde aller Art, über die sie viel nachdenkt
und sie schenkt gerne. 9 hat auch viele Freundeskreise.
Beim Aussuchen von Geschenken hätte sie gerne Vorschläge.
GLB C: Wissen, was andere wollen und brauchen:
2 meint ziemlich genau zu wissen, was andere wollen und brauchen.
9 ist darin unsicher.
3
◙ 3-4: 3 sachlicher Problemlöser. 4 volle Empathie.
Flügelsituation. 4 fühlt sich in das Leid anderer ein,
3 löst das Problem frei von hindernden Gefühlen.
3 kann sich jedoch auch auf emotional trimmen. Gender-bedingte Verwechslung:
Eine männliche 4 will sich eine zu ausgeprägte Emotionalität abgewöhnen,
weil die Gesellschaft bei Männern mehr Rationalität erwartet.
GLB A: Image: 3 mag „Maske“, 4 mag Authentizität: 3 hält sich für kompetent,
erfolgreich und selbstsicher. 4 hält sich für einzigartig.
GLB B: Motivation: 3 hat realistische und praktische Ziele und will Ergebnisse.
4 sucht die tiefe Bedeutung der Dinge mehr als konkrete Ziele.
GLB C: Gefühle: 3 vermeidet oder drosselt Gefühle,
weil sie das Erreichen von Zielen eher behindern.
4 liebt Introspektion und tiefgehende Beziehungsgespräche.
Und sie braucht oft bei überwältigenden Gefühlen den Rückzug („cave“).
◙ 3-5: Klamotten: 3 trendy-stylisch, 5 funktionell-peinlich.
Beide legen Wert darauf, kompetent zu sein und so wahrgenommen zu werden.
Wenn 3 ihre Emotion zu sehr kurzschließt, kann sie mit 5 verwechselt werden.
3 ist tatkräftiger als 5. 3 will sich zeigen, 5 verstecken. 3 will Applaus, 5 Wissen.
Besonders schlaue 3er verwechseln sich gerne mit 5, umgekehrt weniger.
GLB A: Kompetenz: 3er sind Praktiker: Sie haben Effizienz und
Ziele im Vordergrund. 5er sind Theoretiker: Sie wollen eher die Phänomene kennen
und verstehen. 3 denkt, um zu brillieren, 5 aus Neugier und Wissensdurst.
GLB B: Gefühle: 3 drosselt sie, um Projekte voranzubringen. 5 isoliert
und spaltet die Gefühlswelt ab, um sie, wenn überhaupt, später zu behandeln.
GLB C: Sozialkompetenz: 3 ist prima vista geschickt und geschmeidig.
5 empfindet soziale Interaktionen als auslaugend und unbehaglich.
◙ 3-6: 3 ist toll und gibt Gas, 6 hat Muffen und zaudert.
3 und 6 sind über eine Linie verbunden. Auch können beide in der 9 hängen.
(3, 6, 9 springen gerne im Dreieck.)
Im Grundmodus hat 3 nur Angst vor dem Scheitern, 6 vor allem Möglichen
im Sinne eines allgemeinen Urmisstrauens.
Selbsterhaltende 3er sind ängstlicher als die zwei anderen Subtypen
und können daher mit 6 verwechselt werden.
GLB A: Ergebnis oder Planung: 3ern sind Ergebnisse wichtiger als die Planung,
die nur ein Mittel zum Ergebnis ist.
Bei 6 steht das Bedenken sämtlicher Eventualitäten im Vordergrund.
GLB B: Gefühle und Ängstlichkeit: 3 kann dies zur Seite stellen.
6 kann dies mühelos aufbauschen.
GLB C: Planung und Hindernisse: 3 ist zielorientiert und mehr als
andere Muster frustriert, wenn Hindernisse und Verzögerungen auftauchen.
6 hat alle möglichen Probleme bedacht, auf die sie gut vorbereitet ist.
Aber alles geht mit einer gewissen Nervosität einher.
◙ 3-7: Verwechslungs-Klassiker.
Der größte Unterschied ist ihre Reaktion auf Misserfolg:
Für 3 ist er katastrophal und existenziell, für 7 relativ harmlos:
Hyperoptimistisch lächelnd sagt 7: Neues Ziel, neues Glück!
Der erste Eindruck ist bei 3 und 7 sehr ähnlich:
Zwei tolle Muster (beide etwas narzisstisch), die hoch hinauswollen.
Noch ein großer Unterschied: 3 ist sehr auf ihren Ruf bedacht,
7 lebt recht ungeniert. Gemeinsamkeiten: Beide haben Energie,
Highspeed und wollen gut aufgestellt sein; beide haben haufenweise Projekte,
können mitreißen und begeistern; beide machen gern neue Trends mit,
3 aus Image-Gründen, 7, um den Reiz des Neuen auszukosten.
Beide sind kühl beim tiefen Gefühl. 3 will gewinnen und Komplimente fischen,
7 will viel Fun und etwas Respekt. 3 zieht das Projekt durch,
7 springt bei Langweile ab: 3 ist schnell, 7 schnell müde (gelangweilt).
3 ist eher arbeitssüchtig als narzisstisch, 7 eher umgekehrt, aber beide sind beides.
3 ist Ergebnis-orientiert, 7 Prozess-orientiert. 3 ist selbstbeherrscht,
7 ist „quirlig“-aufgedreht. Eine manische 7 und einen narzisstische 3
können sich sehr ähnlich sehen: 3 gibt an mit dem,
was sie hat und 7 mit dem, was sie plant.
GLB A: Focus: 3 fokussiert schärfer und zieht Projekte durch.
7 ist leicht ablenkbar.
GLB B: Planung: 3 hat sehr konkrete Pläne. 7 sprudelt vor Ideen und Visionen,
deren z. T. mühsame Umsetzung sie gerne deligiert.
GLB C: Menge der Optionen: 3 macht viel, dennoch hält sie die Optionen
überschaubar. Bei 7 dürfen Optionen unendlich sein,
sonst kommt das Gefühl des Eingesperrt-Seins auf.
◙ 3-8: 3 ist cool, 8 ist bullig-präsent. 3 Image, 8 Macht.
Beide sind dominant. Beide haben Durchsetzung, Realismus und Schnelligkeit.
3 kann managen, 8 kann führen. Beide konkurrieren und wollen hoch hinaus.
3 will eher Image, Popularität und Bewunderung, 8 eher Macht,
das Ansehen ist ihr zweitrangig. In Leistungsgesellschaften sind praktisch alle
mit 3er und 8er-Eigenschaften identifiziert.
3 hält sich eher für eine 8 als umgekehrt:
3 kann die 8er-Rolle so gut spielen, dass sie sich mit ihr verwechselt.
GLB A: Was denken andere über mich? 3 ist auf Ansehen und Ruf bedacht.
8 ist das egal.
GLB B: Ergebnisse: 3 möchte eindrucksvolle Ergebnisse.
8 möchte wuchtige Ergebnisse (go big or go home).
GLB C: Anpassung oder Rebellion? 3 passt sich an und ist cool.
8 ist rebellisch und braust schnell auf.
◙ 3-9: Im Normalmodus recht unterschiedlich:
3 energievoll-aktiv, 9 gemütlich. Jedoch sind beide durch eine Linie verbunden:
Eine 3 im Stress kann sich zerstreuen wie eine 9 oder sie mimt coole Ruhe.
Entwickelte 9er lernen Flow und Erfolge lieben.
Wenn beide mit ihren Freundeskreisen unterwegs sind, dann plaudert 9 lieber
und 3 zieht Aktion vor. Auch können beide ängstlich in der 6 hängen.
(3, 6, 9 springen gerne im Dreieck.)
GLB A: Entspannung: 3 hat Schwierigkeit, total zu relaxen
(sportliche Betätigung mag sie meist lieber). 9 hat Lust zu relaxen,
auch wenn Wichtiges getan werden müsste.
Druck von anderen empfindet 9 als unangenehme Kontrolle.
GLB B: Außenorientierung: 3 checkt genau, was andere erwarten.
9 ist einfach nett, zugewandt und umgänglich.
GLB C: Tempo und Aktion: 3 ist flott und ziemlich ungeduldig.
9 ist gemächlich und bremst, wenn sie angetrieben wird.
4
◙ 4-5: Flügelsituation. Im Normalmodus aber doch sehr unterschiedlich:
4 ist voller Gefühl, 5 ist voller Gedanken.
4 = I´m, what I feel. 5 = I´m, what I think.
(4 weint bei Cello, 5er-Mundwinkel steigen bei Jazz).
Das tiefe, unterschwellige Lebensgefühl jedoch ist ähnlich:
Beide fühlen sich verlassen. Dies fühlt die 4 recht deutlich,
während die 5 es stoisch isoliert. GLB: 4 = wet abandonment, 5 = dry abandonment.
4 ist Emotions-Verstärker, 5 ist Emotions-Abspalter. Für 5 ist Rückzug Quell.
Für 4 kann Abschottung Qual sein, obwohl sie mitunter gern in ihrem
kreativen Rückzugsraum dem Weltschmerz frönt.
4er sind tragisch, neidisch, 5er sind meist kühl bis schizoid.
4er trauern tränenreich, 5er trauern trocken.
Es soll Menschen geben die tatsächlich zwischen 4 und 5 liegen = „4,5er“.
GLB A: Gefühle: 4 ist das emotionalste Muster.
Gefühle können sie überschwemmen. 5 fühlt wenig und dies oft erst später.
GLB B: Reaktionen anderer: 4 ist außenorientiert und will gesehen
und wertgeschätzt werden und reagiert bitter auf Zurückweisung.
Der 5 ist die Reaktion anderer relativ egal, außer sie sind besonders
vertraut mit jemandem (sexuelle 5).
GLB C: Vertrauen in Herz oder Kopf?
4 hat große Herzresonanz, 5 ist in die Denkwelt verliebt.
◙ 4-6: 4 hat Kummer, 6 hat Muffen.
Beide also können einen ausgeprägten Negativfokus haben.
Die 4 mehr innen (Selbstbeschuldigungen, Verluste),
die 6 mehr außen (Autoritätskonflikte, Paranoia).
4 jammert: Niemand versteht mich! Was fehlt mir hier?
6 fragt mit Sorgenfalten: Kann ich dir trauen? Bin ich hier sicher?
4 macht nichts auf normale Weise, 6 (phobisch) tanzt sehr selten aus der Reihe.
6 ist also umgänglicher als 4, die gerne ins Drama fällt,
wenn ihr Innenleben hochkocht. 4 hat etwas Outsider-haftes,
6 gliedert sich leicht ins Kollektiv ein. Beide haben Verlustängste:
4, verlassen zu werden, 6, hintergangen zu werden.
4er sind dann innen aufgewühlt (Verlorenheit),
6er sind „äußerlich“ aufgewühlt (Unsicherheit). 4 ist emotional instabil,
6 (phobisch) pflichtbewusst, aber chronisch misstrauisch. 4 hat inneres Chaos,
6 ahnt es außen. Beide können ziemlich intensiv werden
und beide (6 kp) haben die Neigung, ihre Partner im Affekt wegzustoßen.
GLB A: Herz oder Kopf? 4 hat sehr viel Herz, der Kopf wird sekundär
mit angekurbelt. 6 hat sehr viel Kopf und grübelt so viel,
dass Entspannung schwierig werden kann.
GLB B: Tief oder komplex? 4 ist ein Tiefschürfer,
6 ist ein (Bedenken-) Breitschürfer.
GLB C: Wie holst du dir Vergnügen?
4 kann albern und verspielt sein und Spaß genießen.
6 braucht etwas mehr Anlauf: Sie muss sich erst „entgrübeln“,
auflockern und in den Entspannungsmodus gelangen.
◙ 4-7: 4 mag Tiefsinn, 7 mag Fun.
4er sind schmachtende Ästheten, 7er wollen lieber Moneten.
Im Normalmodus sind beide also schwer zu verwechseln:
4 schürft tief und genießt das Schwere,
7 zieht den Tagebau vor und ist vom Melancholischen eher „angenervt“.
Gemeinsamkeiten: Beide mögen Exzesse und sind etwas dekadenzgefährdet.
4 emotional-ästhetisch, 7 sinnlich-materialistisch.
4er haben Gefühls-Chaos (Vergangenheit), 7er haben Ideen-Chaos (Zukunft).
Der Vorwurf der Oberflächlichkeit wird von 7 charmant abgewehrt (Rationalisierung).
Subtyp-Spezifisches: Die selbsterhaltende 4 lebt so unerschrocken,
riskant und unternehmungslustig, dass sie mit 7 verwechselt werden kann.
GLB A: Traurigkeit? 4 mag Melancholisches und hängt Vergangenem nach.
7 „runs away from sorrow and pain“.
GLB B: Herz oder Kopf? 4 ist herzzentriert und sucht bei Allem
die tiefere Bedeutung. 7 ist kopfzentriert.
GLB C: Tiefschürfen oder Leichtsinn?
4 zeigt viel tiefschürfende Introspektion, 7 ist „light-hearted“.
◙ 4-8: 4 ist empfindsam, 8 robust.
Beide sind sehr unterschiedlich und gleichzeitig auch sehr ähnlich!
Die selbsterhaltenden Subtypen von vier und acht ähneln sich:
Beide rasten gerne aus, die 4 aus Empfindlichkeit, die 8 aus Macht.
Konkret: 4 ist dramatisch, 8 ist wuchtig. 4er-Wut ist autoaggressiver.
GLB A: Wünsche: 4 erwartet, sie doch nicht zu bekommen.
8 geht von Wunscherfüllung aus.
GLB B: Entscheidungsfindung: 4 Herz, 8 Bauch.
GLB C: Sich einstellen auf andere: 4 versucht es mit viel Empathie.
8 zeigt relativ wenig engagierte Einfühlung.
◙ 4-9: 4 ist stimmungsschwankend, 9 gleichmütig.
4 zeigt viel öfter dramatisch-theatralische Szenen als 9.
4 hat die Sehnsuchtsbrille, 9 die rosa Brille.
Beide sind empathisch, haben ein wackeliges SWG
und fühlen sich etwas heimatlos.
Beide mögen Phasen des Rückzugs, 4 braucht einen schmerzfreien Raum,
in dem sie ihre Gefühle sortiert, 9 braucht einen Ruheraum.
Bei unangenehmen Dingen grübelt 4 und sie kann sich leicht hineinsteigern,
9 kann sich emotional abkoppeln und ist mitunter etwas verpeilt.
4 spürt Ärger deutlich, 9 schluckt ihn herunter.
4 kann selbstzerstörerisch sein, 9 nur selbstvergessen.
4 liebt das Exquisite, 9 liebt Gruppenharmonie.
Nur die 4 leidet unter Fehlendem, um das sie andere beneidet.
Wenn eine 9 mit einer 4 verschmilzt, kann sie sich damit verwechseln.
GLB A: Gefühle: 4 zeigt intensive, dynamische Emotionalität im Ausdruck.
9 ist gleichmütig flach im Ausdruck, obwohl viel Gefühl vorhanden,
aber kurzgeschlossen ist.
GLB B: Deep- oder Smalltalk? 4 mag keinen Smalltalk,
sondern emotional Tiefschürfendes. Gespräche sollen aufwühlen.
9 mag Smalltalk: Gespräch plätschern und mäandern episch:
Das Gespräch möge Harmonie stiften.
GLB C: Jammern oder schönfärben? 4 jammert gerne –
Optimismus kann im zweiten Anlauf kommen.
9 hält Probleme zurück und versucht sie schönzureden.
5
◙ 5-6: 5 Outsider. 6 „Horde“
Verwechslung nur bei starken Flügeln.
Beide wollen wissen, was auf sie zukommt.
GLB A: Umgang mit Angst: 5 beobachtet genau bei nur wenig Handlung.
6 bedenkt sämtliche Eventualitäten.
GLB B: Zurückgezogen oder auffallend-intensiv?
5 ist zurückgezogen und nur schwer lesbar (Pokerface).
6 ist lesbar in Sprache, Gestik und Mimik.
GLB C: Beziehung zu Autoritätspersonen:
5 ist skeptisch und erwartet wenig Schutz. 6 ist schutzsuchend,
aber grundsätzlich misstrauisch, der kp-6er ist rebellisch-aufmüpfig.
◙ 5-7: Obwohl sie durch eine Linie verbunden sind werden sie selten verwechselt:
5 sitzt lieber am Schreibtisch, während 7 lieber mit interessanten
Menschen in einer turbulenten Runde sitzt. Gemeinsam haben beide,
dass sie viel denken und beide in der Tiefe zur Schisser-Gruppe zählen.
GLB A: Denkart: 5 analytisch-systematisch: Für alles gibt es eine Schublade.
7 hat einen riesigen Karton, in dem ihr sprudelnder Geist alles mit allem verbindet.
GLB B: Umgang mit Angst: 5 ist sich seiner Angst bewusst, zieht sich zurück,
denkt nach und entwickelt Gegenstrategien. 7 schaut auf die Frage,
wie sie mit Angst umgehen, verdutzt: Sie kennt keine Angst,
da sie unbewusst gedanklich schon lange vom Düsteren ins Helle gehüpft ist.
GLB C: Kontakte: 5 sparsam und limitiert. 7 spontan und vielseitig,
denn es darf nie langweilig werden.
◙ 5-8: Im Konflikt: 5 Schritt zurück, 8 Schritt vor. 5 und 8 haben eine Linie:
Eine entwickelte 5 kann lebendig-offensiv (8) werden.
8 kann im Stress Rückzug wie eine kranke Katze (5) zeigen.
Entwickelte 8er können ruhig und besonnen nachdenken in Situationen,
in denen sie früher tobten.
GLB A: Raum und persönliche Kraft: 5 ist genügsam und zurückhaltend.
8 ist raumgreifend, offensiv und präsent.
GLB B: Kopf oder Bauch? 5 setzt auf Geist, Wissen, Logik und Analyse.
8 zeigt bauchzentrierte Entscheidungen.
GLB C: Zorn: 5 isoliert sich von ihrer Emotionalität, die oft erst später
wieder hochkommt. 8 drückt Emotionen schnell und unbekümmert aus.
◙ 5-9: 5 ist kontaktscheu und schroff. 9 ist kontaktoffen und sanft.
Beide haben erhebliche Gemeinsamkeiten: Beide lieben den Rückzug,
unauffällig und genügsam. Eine introvertierte 9 kann einer 5 ähneln.
Der soziale Subtyp der 9 ist ziemlich intellektuell und kann mit 5 verwechselt werden.
Der soziale Subtyp der 5 ist relativ gerne in seinen Interessengruppen
und kann dann einer 9 ähneln. Gender-Spezifisches:
Männliche 9er halten sich gerne für eine 5.
(Memento: Weibliche 9er halten sich gerne für eine 2.)
Nun aber viele subtile Unterschiede: 5 ist argwöhnisch,
9 ist vertrauensvoll und mag harmonische Gruppen.
5 sammelt meist Wissen, 9 alles Mögliche. 5 liest Bücher,
9 geht gern ein Bier trinken. 5 schaut wie ein Greifvogel, 9 wie ein Tranquilizer.
5 ist geizig, 9 ist großzügig. 5 denkt analytisch und konzentriert wie ein Spotlight,
9 ablenkbar und holistisch wie eine Gießkanne.
5 tendiert zum nörgeligen Nihilismus (Angst, von der Welt überwältigt zu werden),
9 zum Utopismus (Wunsch, mit der Welt zu verschmelzen).
5 ist im Denken streitlustig, 9 zeigt Allround-Verständnis.
GLB A: Nahbarkeit: 5 hat ein Stoppschild im Gesicht oder ein Pokerface.
9 ist sehr nahbar und genießt die friedvolle Fusion mit einer Gruppe.
GLB B: Smalltalk: 5 hält Smalltalk für wenig ergiebig.
9 plaudert gerne und versucht, harmonische Beziehungen aufzubauen.
GLB C: Antworten: 5 kurz und bündig. 9 mag gefällige
und längere Unterhaltung in epischer Breite.
6
◙ 6-7: Optimismus-Pessimismus-Diskrepanz.
Verwechslung nur bei starken Flügeln möglich.
GLB A: Optimismus/Pessimismus: 6 = Pessimismus:
Pläne werden geschmiedet zur Bewältigung aller möglichen Hindernisse.
7 = Optimismus: Pläne von erfreulichen Aktionen werden ausgedacht,
um Unschönes flott auszublenden.
GLB B: Introspektion: Bei 6 ausgeprägter als bei 7.
7 ist meist mit ihrer Aufmerksamkeit in der Außenwelt.
Introspektive Phasen sind erfreuliches Reifezeichen.
GLB C: Emotionales Spektrum: Bei 6 breit und intensiv.
7 vorwiegender Modus (90 %) luftig, leicht, joy and fun.
◙ 6-8: 6 vorsichtig, 8 wuchtig. 6 entscheidet langsam, 8 flott.
Bei kp-6 Verwechslungs-Klassiker. Beide können sehr offensiv sein:
6 eher aus Sicherheitsbestrebungen, 8 aus Macht- und Streitlust.
6 kämpft präventiv, um die Angst flach zu halten.
Sie ist eher scheinstark, während 8 naturstark ist oder besser scheint.
6 ist nicht gern an der Spitze, weil sie dann Angreifbarkeit befürchtet,
8 ist gerne Boss. 6 tut ihre Pflicht, 8 pfeifen auch gerne auf sie.
6 trauen sich selten, Autoritäten Aug´ in Aug´ zu kritisieren; 8 tut das unbekümmert.
6 bemüht sich um das Wohlwollen der anderen, 8 ist davon relativ unabhängig.
Im Konflikt gibt die phobische 6 auf Gegendruck nach, 8 legt zu,
die kp-6 vermutlich auch. 8er-Aggressivität ist aktiv, bei 6 eher reaktiv.
GLB A: Entscheidungsfindung: 6 mit Kopf: Sämtliche Alternativen werden
hin und her bewegt. Z³ = zweifeln, zögern, zaudern. 8 mit Bauch: schnell und fest.
GLB B: Unterstützung: 6 (ph) sucht oft Hilfe und Allianzen. 8 sagt,
dass sie keine Hilfe braucht.
GLB C: Wachheit: 6 hellwach, um gegen alles gewappnet zu sein („alert attention“).
Bei 8 nicht nötig, weil 8 glaubt, mit allem fertig werden zu können.
◙ 6-9: 6 hat Schiss, 9 hat Chill.
6 ist chronisch skeptisch-misstrauisch, 9 ist dies nur im Stress.
6 und 9 sind durch Linie verbunden: Reifende 6 hat relaxen gelernt.
9 im Stress kann ziemlich ängstlich werden.
Auch können beide in der 3 hängen (3, 6, 9 springen gerne im Dreieck).
GLB A: Anspannung oder Entspannung:
6 angespannt-nervös. 9 Chillout-Modus.
GLB B: Vorsicht oder Offenheit: 6 Vorsicht und Misstrauen.
9 Offenheit, sehr umgänglich und zugewandt, fast blauäugig.
GLB C: Ernst oder Optimismus: 6 Ernst und hellwache Vorsicht.
9 Optimismus mit geringer emotionaler Schwingung.
7
◙ 7-8: Reaktion auf Kritik ist unterschiedlich:
7 entwaffnet charmant (Florett), 8 bewaffnet sich flott (Holzhammer).
Nicht nur bei starken Flügeln ist Verwechslung möglich: Beide haben sehr viel Power.
Auch die Tiefenstruktur ist ähnlich: 7 Maßlosigkeit, 8 Exzess.
Beide können aufmüpfig sein: 7 hasst Regeln, die als Grenzen empfunden werden.
8 mag es gar nicht, durch Regeln kontrolliert zu werden
(8 mag nur Regeln, die sie selbst aufgestellt hat).
GLB A: Spontanität oder Intensität? 7 spontan, spaßig, locker.
Wirklich Negatives wird ins Positive transformiert (Rationalisierung).
8 intensiv, exzessiv, ernst.
GLB B: Kopf oder Bauch?
7 ist kopfbetont: Ihr Denken sprudelt und synthetisiert Ideen,
wobei der Fokus auf Vergnügliches gerichtet ist.
8 ist von den Bauchmustern das bauchigste.
GLB C: Optimismus oder Realismus?
7 gilt als das optimistische Muster von allen: „Don´t worry, be happy!“
„8 is the most realistic of all Enneagramm-Types” (GLB).
(stimmt das?: Sind 8er nicht s/w-Denker, die gerne leugnen?)
◙ 7-9: 7 wibbelig, 9 chillig.
7 zeigt energetischen Optimismus, 9 entspannten Optimismus.
7er wissen tendenziell, was sie selbst wollen, 9er eher, was andere wollen.
Weitere subtile Unterschiede: 7 sucht ständig neue Reize, 9 hält den Ball flach.
7 ist extrovertiert, 9 introvertiert. 7 sucht den hoch euphorischen Zustand,
9 die Seelenruhe. 7 liebt Trubel, 9 meidet Trubel.
7 Hyperaktivität, 9 passives Mitschwimmen.
Beide flüchten etwas vor ihrem Innenleben: 7, indem sie sich mit Reizen überflutet,
9, indem sie sich die Bedürfnisse der anderen zu eigen macht.
Beide erzählen gerne Geschichten.
GLB A: Geschichten erzählen:
7 fängt an der interessantesten Stelle der Geschichte an.
9 erzählt Geschichten von Anfang an, episch weit ausholend.
GLB B: Ins Wort fallen: 7 unterbricht gerne,
lässt sich aber auch gerne unterbrechen, weil es eine lebendige Interaktion ergibt.
9 unterbricht selten und empfindet es als unhöflich, unterbrochen zu werden.
GLB C: Ablenkung wodurch:
7 ist gerne ablenkungsbereit bei anregenden Phänomenen.
9 ist ablenkbar, wenn sie gestresst ist, bei Angst und wenn sie nicht wissen,
wie sie etwas bewerkstelligen sollen.
8
◙ 8-9: 8 ist aggressionsenthemmt, 9 ist aggressionsgehemmt.
Sturm und Ruhe. Nur bei starken Flügeln ist Verwechslung möglich.
GLB A: Ärger: 8 zeigt Ärger ganz unbekümmert.
9 bemerken ihren Ärger oft gar nicht. Er bleibt unterschwellig.
GLB B: Kontrolle: 8 braucht viel Kontrolle über ihre Projekte.
9 kontrolliert niemanden, aber sie hasst es, selbst kontrolliert zu werden.
Die Frage: „Hast du das schon erledigt?“ ist für 9 extrem nervig.
GLB C: Raumgreifend oder nicht?
8 ist sehr raumgreifend. Hochpräsente Aura, auch wenn sie nichts sagen.
9 wenig raumgreifend: 9 macht sich klein, dass man sie fast nicht bemerkt.
9
Warum gilt ihre Musterfindung als schwierig?
Neben relativ verschwommenem Identitätsgefühl kommt komplizierend hinzu,
dass sie alles vermeiden, was ihren Seelenfrieden stört.
Sie scheuen sich vor seelischer Tiefenbohrung.
Wenn die Hypothese stimmt
(und ich glaube, das tut sie)
dass Entwicklung nur im
zutreffenden Muster gelingt,
dann ist Musterfindung von
entscheidender Wichtigkeit!